CAD-Systeme haben durch die Digitalisierung technischer Zeichnungen einen kompletten Wandel herbeigeführt. Durch diese Innovation entsteht aber auch eine enorme Menge an Daten. Und Unternehmen mit komplexen Produkten haben oft tausende, zuweilen Millionen von Komponenten, Baugruppen und Zeichnungen. Jeweils mit eigenen Daten, überarbeiteten Versionen und Beziehungen untereinander.

Wenn es also keinen formellen oder automatisierten Prozess für das Arbeiten mit einer Struktur gibt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man den Überblick verliert und es zu entscheidenden Fehlern kommt.

CAD-Datenmanagement auf der 3DEXPERIENCE-Plattform

CAD-Anbieter erkannten schnell den Mehrwert, den die Bereitstellung ihrer eigenen Software mit Produktdatenmanagement (PDM) – einem Paket von Funktionalitäten, das sich auf die Konstruktionsabteilung konzentriert – mit sich bringt. Die Fertigungsindustrie ist jetzt gereift, die Produktentwicklung ist durch die Einführung multidisziplinärer Strukturen komplexer geworden.

Produkte werden mit immer mehr Software und elektronischen Komponenten integriert, deren Verwaltung innerhalb von CAD- und PDM-Systemen schwierig sein kann. Während PDM für manche ausreicht, gibt es doch sehr viele Unternehmen, für die PDM alleine nicht mehr den gewünschten Mehrwert bietet. Mehr über die Integration von CAD in PLM erfahren Sie in unserem Ratgeber CAD PLM Integration.

Denken Sie nur an Nachverfolgbarkeit, Variantenmanagement, Klassifizierungen, Änderungsprozesse oder die Integration mit anderen Systemen wie Enterprise Resource Planning (ERP) oder Product Information Management (PIM). Oft finden sich Produktions- oder sogar Finanzinformationen in der Struktur von CAD-Modellen oder -Zeichnungen wieder, mit denen die Unzulänglichkeiten von PDM-Systemen kompensiert werden sollen.

An diesem Punkt kommt das Product Lifecycle Management (PLM) ins Spiel.

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Entwicklungen im Bereich CAD-Datenmanagement

Software-Anbieter konzentrieren sich mehr und mehr darauf, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu unterstützen. Und PDM ist zwar ein Teil davon, aber Plattformen wie 3DEXPERIENCE umfassen Produktentwicklung, Produktionsprozesse und interne wie externe Kommunikation. Ein strategischer Ansatz, der sich auf Ihr Unternehmen in seiner Gesamtheit auswirkt.

Dies wirkt sich auch darauf aus, wie CAD-Daten verwaltet werden. Der Grund, warum wir regelmäßig in Modellen Produktions- und zuweilen sogar Finanzinformationen sehen, ist derselbe, warum wir Stücklisten auf Zeichnungen sehen.

Es ist einfach zu bedienen und erleichtert den Zugriff auf Informationen, die auf Ihrem Modell visualisiert werden. Aber was passiert, wenn es einen Wechsel des ERP-Systems gibt? Auch wenn sich in Bezug auf die Geometrie nichts geändert hat, gibt es in diesem Fall doch eine neue, überarbeitete Version. Und das Gleiche gilt für Änderungen an Stücklisten, die sich auf Zeichnungen auswirken. Der Einfluss, den überarbeitete Versionen oder Änderungen jeder Art auf Modelle und Zeichnungen haben können, ist nicht zu unterschätzen.

Die CAD-Zeichnung ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung. Sie ist das ausschlaggebende Dokument für die Produktion und extern auch für die Kunden. Änderungen an CAD-Zeichnungen schlagen daher Wellen durch die gesamte interne Produktion bis in das Unternehmen des Kunden hinein.

Die 3DEXPERIENCE-Plattform von Dassault Systèmes führt das Konzept der “Engineering Definition” ein. Dabei handelt es sich um ein mit Ihrem Modell oder Ihrer Zeichnung verknüpftes Datenobjekt, in dem Informationen gespeichert sind und ein separates Revisionsmanagement unterstützt wird.

Was ist Model-Based Definition?

Die jüngste Entwicklung im Rahmen dieses Ansatzes innerhalb der 3DEXPERIENCE-Plattform ist jedoch die Unterstützung der Model-Based Definition (MBD).

Die Model-Based Definition ist im Prinzip eine Rückkehr zum CAD-zentrierten Modell. Der signifikante Unterschied dabei ist jedoch, dass das neue 3DEXPERIENCE-Datenmodell verschiedene Ansichten auf Ihr Modell projiziert. Informationen oder Prozesse werden im Kontext des Modells erstellt, aber nicht dort gespeichert. Auf diese Weise bleibt das Modell “sauber” und die Darstellung von Informationen ist leicht zu visualisieren.

So visualisiert zum Beispiel die Ansicht “Engineering View” das 3D-Modell und bietet dem Benutzer die Möglichkeit, auf CAD-Daten zuzugreifen und Änderungen vorzunehmen. So kann ein Produktmanager beispielsweise eine Komposition erstellen und zusätzlich Produktinformationen einsehen, ohne CAD-Lizenzen zu benötigen. Kunden-Feedback kann auf dem Modell als Hinweis oder Thema angezeigt werden, und so weiter.

CAD Data Management

Abbildung 1: Beispiel für das Hinzufügen eines Kommentars zum Modell

In der Ansicht “Manufacturing View” kann der Benutzer Produktinformationen hinzufügen, ohne dass sich dies auf die Ansicht “Engineering View” auswirkt. Die Ansichten “Engineering View” und “Manufacturing View” sind zwar von zentraler Bedeutung, es gibt jedoch noch weitere Funktionen, welche zur Definition des Produkts gehören. Simulationen aus dem laufenden Entwicklungsprozess und das Einblenden von Anmerkungen direkt auf dem 3D-Display sind Beispiele dafür. Jede Ansicht ist eine definierende Schicht, die zusammen die Model-Based Definition bilden. Eine Ansicht wird daher auch als Definition bezeichnet.

CAD Data Management

Abbildung 2: Engineering View

Die Einführung der Model-Based Definition bietet auch aus technischer Sicht Vorteile. Die neue Datenstruktur unterstützt Multi-CAD, sodass Benutzer unabhängig von der vorhandenen CAD-Software CAD-Daten einsehen oder ändern können.

Zurzeit unterstützt werden CATIA, SOLIDWORKS, Inventor und CREO. Die Effizienz, mit der Daten geladen und verarbeitet werden, ist außerdem um ein Vielfaches höher, sodass Sie innerhalb von Sekunden eine vollständige 3D-Ansicht im Browser laden können.

Unternehmen werden ein wenig Zeit dafür benötigen, ihre Prozesse auf die Model-Based Definition umzustellen. Die Vorteile liegen jedoch auf der Hand. CAD-Daten und Projektinformationen werden stringent verwaltet, sind innerhalb des gesamten Unternehmens verfügbar und können visualisiert werden. Dadurch wird das Fehlerrisiko reduziert, die Effizienz gesteigert und höhere Qualität bei geringeren Kosten gewährleistet.

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