Was ist ein Zukunftslabor?

Das Wort Labor leitet sich vom lateinischen Wort laborare ab, was wörtlich übersetzt „arbeiten“ bedeutet. Viel zu lange waren wissenschaftliche Labore Zentren, in denen in mühevoller Kleinarbeit Ergebnisse erzielt wurden. Das Zukunftslabor ist da ganz anders.

Ein Zukunftslabor setzt auf Technologien, die eine effizientere Arbeit der Forscher ermöglichen. Die Idee hinter dem Konzept des “Zukunftslabors”, das auch als „Smart Lab“ oder „Labor 4.0“ bezeichnet wird, besteht darin, die Effizienz von Laboren zu steigern – durch den Einsatz von Technologien, die den digitalen Wandel beschleunigen und die Zeit bis zur Marktreife verkürzen.

In Zukunftslaboren können sich Wissenschaftler und Industrie darauf konzentrieren, innovative Ideen zu entwickeln und Entdeckungen zu machen.

Die digitalen Labore der Zukunft werden materielle und virtuelle Technologien verbinden, automatisierte Prozesse und Roboter einsetzen und zentralisierte Datenverwaltungssysteme nutzen – und somit digital, nachhaltig, vorausschauend und vieles mehr sein. In der Praxis wird sich die Zeit bis zur Markteinführung verkürzen, Probleme in der Lieferkette werden verschwinden, und die Sicherheit der Labore wird sich erhöhen.

Ob in industriellen oder akademischen Einrichtungen, Wissenschaft ist im Grunde Teamarbeit. Heutzutage sind die Teams jedoch über den ganzen Globus verstreut, so dass es immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten.

In den Laboren der Zukunft wird man in einem gemeinsamen Netzwerk zusammenarbeiten können. In der Industrie kommt es auf Zusammenarbeit und Schnelligkeit an. Die Zukunftslabore werden beides grundlegend verbessern.

Wissenschaftler stellen ja gerne Fragen, und hier stellt sich wohl jeder die Frage: „Wie wird aus einem Labor ein Zukunftslabor?“

In diesem Artikel wird ein einfacher, dreistufiger Ansatz vorgestellt, um den Übergang zu einem Zukunftslabor erfolgreich zu gestalten. Wie bei jedem wissenschaftlichen Projekt tauchen auf dem Weg dorthin einige Schwierigkeiten auf. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die typischen Fehler vermeiden können.

1. Setzen Sie sich erst einmal ein Ziel

Die ersten Schritte auf dem Weg zu einem Zukunftslabor?

Um zu einem Zukunftslabor zu werden, sollte ein Unternehmen am besten frühzeitig festlegen, welchen Zweck es mit diesem Veränderungsprozess verfolgt. Warum ist eine Veränderung notwendig? Wie soll sie aussehen? Wie kann man sie in die Tat umsetzen? Was bringt diese Umgestaltung mit sich?

Sobald der Zweck festgelegt ist, kann das Unternehmen damit beginnen, seine Prozesse unter die Lupe zu nehmen und mögliche Lösungen zu erkunden. Dabei sollten die Labore sich einen Überblick über die zahlreichen technologischen Lösungen verschaffen, die derzeit angeboten werden und prüfen, welche dieser Technologien am besten für ihre Vision geeignet sind.

Die Aussicht, ein Zukunftslabor zu werden, klingt zwar spannend, ist aber auch ein gewaltiges Projekt, das eine sorgfältige Vorbereitung erfordert. Dieser Wandel muss jedoch nicht von heute auf morgen erfolgen.

Fangen Sie klein an, aber denken Sie groß.

Beginnen Sie mit kleinen und einfachen Änderungen, die Menschen, Daten und Projekte miteinander verbinden. Am einfachsten ist der Einstieg in die Digitalisierung, indem man ein elektronisches statt eines herkömmlichen Labornotizbuchs verwendet. Diese kleine Maßnahme kann die Arbeitsweise der Forscher drastisch verändern.

Wenn man die Idee des Zukunftslabors mit einer „Alles-oder-Nichts“-Mentalität angeht, kann das ziemlich entmutigend sein. Stattdessen sollten sich Unternehmen für kleine technologische Lösungen entscheiden und so Stufe für Stufe den Weg zum Zukunftslabor beschreiten.

2. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Unternehmenskultur

Damit Labore auf ihrer Reise nicht vom Weg abkommen

Wenn ein Labor die Reise in Richtung Zukunftslabor antritt, kann es schwierig sein, Kurs zu halten. Bevor man unumkehrbare Schritte unternimmt, sollte man sich daher Gedanken darüber machen, wie die Menschen in diesen Prozess passen.

Vor dem Beginn der Umstellung sollte im Unternehmen ein Team gebildet werden, das sich ausschließlich mit diesem Zukunftslabor beschäftigt.  In der Wissenschaft wird im Team gearbeitet, also sollte auch bei dieser Umstellung das Team im Vordergrund stehen.

Wenn ein gemeinsames Verständnis für den bevorstehenden Umbruch geschaffen wird, erleichtert dies den Kulturwandel, der für die Transformation in ein Zukunftslabor erforderlich ist.

Die gesamte Wissenschaftsbranche befindet sich im Wandel. Daher wird eine wachstumsorientierte Haltung den Labors den Weg zum Erfolg ebnen. Nehmen wir das Beispiel des elektronischen Notizbuchs: Diese einfache Umstellung von einer privaten auf eine für alle zugängliche Form der Notizen könnte für ein Unternehmen zahlreiche Vorteile mit sich bringen.

Die Forscher in den Zukunftslabors müssen sich weniger um den administrativen Teil kümmern und können sich auf die Wissenschaft selbst konzentrieren. Die beträchtliche Menge an Labordaten wird an einem Ort zusammenlaufen, was die Forschung sowohl effizienter als auch kostengünstiger machen kann.

Wissenschaftliche Forschung ist bekanntermaßen teuer, daher kann die Bedeutung digitaler Lösungen, die die finanzielle Belastung eines Unternehmens verringern könnten, gar nicht hoch genug geschätzt werden.

Egal welche Technologie Labore auf ihrem Weg zum Zukunftslabor nutzen: Es wird zwangsläufig Rückschläge geben. Deshalb kann dieser anfängliche Prozess des Nachdenkens und Hinterfragens innerhalb des Unternehmens so hilfreich sein.

Ganz nach dem Motto: „Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, versuche es noch einmal.“

Weiterhin kommt es in dieser Vorbereitungsphase auch auf die Führung an. Die richtige Führungsperson wird den Wandel begrüßen und die Teammitglieder ermutigen, etwas Neues auszuprobieren. Ihr einziger „Leitstern“ ist das Ziel des Unternehmens, das Zukunftslabor.

3. Finden Sie den richtigen Partner für Digitalisierung

Wie kann sich ein Labor erfolgreich in ein Zukunftslabor verwandeln?

Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen ist der nächste große Schritt die Suche nach dem richtigen Partner, der das Schiff auf Kurs hält. Ein Partner ist ein externes Unternehmen, das den Digitalisierungsprozess eines Labors von Anfang bis Ende unterstützt.

Mit einem externen Partner kann die gesamte Umstellung eines Labors einfacher, schneller und kostengünstiger erfolgen. Der Erfolg hängt jedoch entscheidend davon ab, wie gut die Partnerschaft ist. Daher sollte ein Unternehmen unbedingt darauf achten, dass sein potenzieller Partner nachweislich bereits erfolgreich neue technologische Lösungen in einem Labor implementiert hat.

Eine solche Partnerschaft unterscheidet sich nicht von jeder anderen Beziehung, eine gute Chemie und viel harte Arbeit sind erforderlich. Wie bei jeder Beziehung klappt das nicht mit allen Partnern.

Ein unpassender Partner kann Laboren durch die Implementierung eines nicht geeigneten Systems sogar schaden. Das große Ganze und die langfristigen Ziele treten dann schnell in den Hintergrund, das Silo-Denken kehrt zurück, nur in einem moderneren Laborkontext.

Der richtige Partner hingegen unterstützt Labore bei der harmonischen Integration neuer – auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittener – Systeme. Der ideale Partner sorgt dafür, dass die Labor-Crew auf ihrer Reise zum Labor der Zukunft das große Ganze nicht aus den Augen verliert.

Manche Einrichtungen, vor allem im akademischen Bereich, haben möglicherweise nicht die Mittel, um in eine solche Beziehung zu investieren. Ist es möglich, dass auch solche nicht so finanzstarke Einrichtungen zu Zukunftslabors werden? Ja. Wird es ohne einen externen Partner schwieriger? Leider auch ja.

Selbst wenn man sich keinen externen Partner leisten kann, muss das nicht für eine digitale Lösung gelten.

Labore, die in der Vergangenheit keine Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen haben, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlten, müssen sich damit abfinden, dass, was jetzt noch Zukunftsmusik ist, bald schon Alltag sein wird. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um in die wissenschaftliche Welt der Zukunft einzusteigen.

Forschung und Entwicklung (F+E) und Labore der Zukunft

Die Wissenschaft ist am effektivsten, wenn Menschen – ausgestattet mit den geeigneten Technologien – Innovationen schaffen können. Leichter gesagt als getan. Der wissenschaftliche Prozess ist sehr zeitaufwändig.

Dennoch stehen die Life Sciences-Unternehmen unter immer größerem Druck, ihre Produkte möglichst schnell auf den Markt zu bringen.

Folglich sind die F+E-Abteilungen gezwungen, noch schneller Innovationen zu schaffen. Jeder Wissenschaftler wird jedoch bestätigen, dass wissenschaftliche Prozesse Zeit brauchen. Es sind zyklische Prozesse von Versuch und Irrtum. Innovation kann also nicht überstürzt herbeigeführt werden, aber man kann sie vielleicht doch ein bisschen beschleunigen.

Wenn die Labore und die F+E-Abteilungen sich dem Konzept des „Zukunftslabors“ verschreiben würden, könnte der gesamte Innovationsprozess effizienter ablaufen. Langfristig könnte eine engere Beziehung zwischen F+E-Abteilungen und Labors entstehen.

Unserer Erfahrung nach…

Zukunftslabore stehen für so viel mehr als nur für die Summe der positiven Effekte, die sie mit sich bringen. Ein Zukunftslabor steht für eine wissenschaftliche Revolution. Sowohl für industrielle als auch für akademische Einrichtungen könnte diese Revolution die Arbeitsweise in den Labors völlig verändern.

Wird diese Revolution des Labors der Zukunft tatsächlich eine Besserung herbeiführen? Das hängt davon ab, ob die Unternehmen in der Lage sind, sich ein Ziel zu stecken, ihre Unternehmenskultur zu reflektieren und den richtigen Partner zu finden, um sich auf diese Reise zu begeben.

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Haben Sie Fragen, wie Sie Ihr Labor für die Zukunft fit machen? Gerne können Sie uns kontaktieren. Hier erfahren Sie noch mehr, welche digitalen Lösungen die Life Science Branche einsetzen kann.

 

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